Diese beiden Fußreifen kommen aus einer Dortmunder Sammlung die in der ersten Hälfte des 20. Jh. aufgebaut wurde.
Ich hatte Anfang der 80er Jahre Gelegenheit aus dem Nachlaß einige Objekte dieser Sammlung zu erwerben.
Meine Recherche zu den Fußreifen führte mich seinerzeit nach Wien zu Prof. Zach.
Hier das Ergebnis:
Sehr geehrter Herr Möller, es ist mir mittlerweile gelungen, meine Kollegin aus Sansibar zu kontaktieren und ihr die Fotos der beiden Armreifen zwecks Begutachtung zu übermitteln. Im folgenden möchte ich ihre Meinung zusammenfassen und kommentieren. Soweit den Fotos ersichtlich, handelt es sich um zwei massive Armreifen aus (Elfen)Bein, die in einen verzierten Silbermantel eingefaßt sind. Liege ich hier richtig? Laut Aussage meiner Kollegin ist dies ein typisches Produkt aus Sansibar oder dem Oman (wobei letzterer mangels des Vorkommens von Elfenbein dieses aus Ostafrika importieren mußte). In diesem Zusammenhang ist anzumerken, daß Sansibar von 1806 bis 1856 Teil des Oman war und danach (bis 1964) von Sultanen eines Filialzweiges der omanischen Al Bu Saidi-Dynastie beherrscht wurde. Eine nähere Eingrenzung vermögen wir beide nicht zu tätigen, doch spricht unseres Erachtens einiges dafür, daß es sich dabei wirklich um Kunstgegenstände aus Sansibar handelt. Ob es Originale oder zeitgenössische Kopien sind, läßt sich anhand der Fotos nicht eindeutig festlegen. Sollte es sich um Originale handeln, könnten sie aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert stammen, wobei ich allerdings nicht in der Lage bin, eine preisliche Bewertung vorzunehmen. Hierfür kann ich Ihnen nur raten, sich gegebenenfalls mit einem völkerkundlichen Museum in Verbindung zu setzen. In der Hoffnung, Ihnen gedient zu haben, verbleibe ich mit besten Grüßen, ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Michael H. Zach Institut für Afrikanistik der Universität Wien Universitäts-Campus AAKH Spitalgasse 2, Hof 5.1 A-1090 Wien Österreich